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  • AutorenbildGuenter G. Rodewald

Auferstehungen (Ostern 2024)


01.04.2024 - Am vergangenen Donnerstag habe ich meine Gemeinschafts-Hausarztpraxis wegen einer kleineren Wunde aufgesucht. Der Arzt, dessen Patient ich seit vielen Jahren bin, war in Urlaub, so hat mich eine seiner Kolleginnen betreut. Nach kurzem ersten Gespräch hatte sie mich wiedererkannt: denn sie war entscheidend im Dezember 2017 daran beteiligt, mich ins Leben zurückzuholen. Denn an jenem 7.12.2017 war ich unmittelbar nach meinem Betreten der Praxis – obschon nach einem noch klaren freundlichen Guten-Morgen-Gruß - vor der Empfangstheke umgefallen. Offentlich umgehend und blitzschnell erfolgter Befund: Herzstillstand.


Daraufhin muss die gesamte ärztliche Belegschaft der Praxis mit all ihren Kapazitäten und Fähigkeiten in Aktion getreten sein, denn es gelang ihnen, mich zurückzuholen ins Leben.


Meine Erinnerung setzte erst ein paar Tage später wieder ein: ich lag mal wieder in einem Krankenzimmer, wie schon ein gutes halbes Jahr vorher, damals für eine Dauer von sieben Monate aus anderen Gründen. Es konnte nicht anders sein, denn um mich herum piepsten medizinische Geräte und hingen auf Kopf gedrehte Infusionsflaschen neben meinem Bett. Und da standen auch mein Mann und meine Schwester und klärten mich über den erneuten Spitalaufenthalt auf. Alles Weitere verlief und verläuft bis zum heutigen Tag gut, ich lebe heute mit vier Stents und regelmäßigen Kontrollbesuchen bei meinem Kardiologen (dessen Originalton nach dem Studium meiner diversen Arztbriefe: »Dass Sie noch leben!?«).


Zurück zu meinem anfangs erwähnten Praxisbesuch: »Ja, Sie waren wirklich, richtig tot, mausetot.« Das war der Kommentar der mich behandelnden Ärztin. Gut, so konnte ich mich bei ihr noch einmal sehr herzlich für den damaligen extrem erfolgreichen Einsatz bedanken!


Und am vorvorgestrigen Karfreitagabend begann meine Einstimmung auf das diesjährige Fest jener anderen weltweit gefeierten Auferstehung mit dem Besuch im Bremer St.-Petri-Dom von Bachs Matthäus-Passion, die ich – wie schon geschätzte seit 1961 zehn konzertant erlebte Male – erneut genossen habe. Obwohl ich immer noch über ein paar nicht so geschickte und geglückte Details dieser diesjährigen Aufführung in St. Petri verstimmt bin. Aber ein Genuss war es dennoch.


1961: Tatsächlich war es jenes Jahr das erste Mal, dass ich die Matthäus-Passion hörte, nicht nur das, sie auch mitbestritt. Ich sang damals mit 11 Jahren - und zwei Jahre darauf erneut – mit dem Knabenchor meiner Schule im Eingangs- und Schlusschor des ersten Teils der Passion mit (»O Lamm Gottes« und »O Mensch, bewein' dein' Sünde gross«). Und was war ich stolz! Und irgendwie bin ich’s heute noch.


Und sollte mir eine erneute Auferstehung so einen guten Verlauf nehmen, wie die meine in 2017 n.Chr., würde ich sie mir gerne ein weiteres Mal erneut gefallen lassen.

 

 

Wenn Du willst, kannst Du mir gerne Deinen Kommentar schicken, und zwar an diese Mail-Adresse: blog.guenny@mercadodelibros.info 

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