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  • AutorenbildGuenter G. Rodewald

Klassenfahrt mit Katze


Nach seiner “Krönung” per der Verleihung des Jugendbuchpreises im vergangenen November 2020 werden Will Gmehling jetzt erst recht viele weitere Türen der deutschen Kinder- und Jugendbuchverlage offenstehen als vorher schon. Nach seinem preisgekrönten „Freibad“, das er für Kinder ab 10 Jahren geschrieben hatte, kehrt er jetzt mit seinem „Bahnhof am Ozean“ zu seinen jüngeren Lesern zurück. Herausgebracht hat es dieser Tage der unabhängige Tulipan Verlag, der sich längst durch seine phantasievollen und hochqualitativen Bilder- und Jugendbücher bestens prädestiniert hat. Illustriert hat Gmehlings Story Isabel Pin, die mit diesem Kinderbuch nach „Mein Butterbrot“ bei Tulipan bereits die zweite Geschichte abliefert, in diesem Fall sowohl als Autorin wie als Illustratorin.


In diesem Bilderbuch erzählt Gmehling von Eilert Fidi Cornelius, der von allen aber nur "Ei" genannt wird. Die Klasse geht auf Klassenfahrt an die See, und mit im Zug sitzt eine Katze. Der Autor gibt ihr keinen Namen, sie läuft durch das ganze Buch einfach unter "die Katze". Den können ihr ja, wenn sie wollen, die Kinder geben, denen die Geschichte vorgelesen wird.


Eine Katze im Zug? Ja, das geht, steht doch in diesem Buch! Sie hat sich auf den Weg gemacht, nachdem ihr Freund - der hat einen Namen, es ist der auf einem Auge blinde Hinkekater - ihr vorgeschwärmt hat: "Da ist Sand, viel Sand! Und dahinter nur noch Wasser, mächtige Wogen. Sie rollen heran und schlagen ans Ufer."


Bald schon auf der Zugfahrt lernt die Katze Ei kennen, der immer wieder von seinen Klassenkameraden gehänselt wird, weil er ein bisschen anders ist als sie. Sie hänseln ihn, mobben man nennt das auch heute auch. Keiner will neben ihm sitzen, bis es sich die Katze auf seinem Nebenplatz am Fenster niederlässt.


Am Ziel angekommen ist die Katze tasáchlich vollkommen begeistert, flippt nahezu aus. Zu essen hat sie dabei: eine Dose Hackfleisch, aus der sie immer wieder das ganze Buch hindurch ihren Hunger stillt.


Ei und sie treffen sich wieder am Strand, und er klagt ihr sein Leid, dass alle gemein zu ihm seien, weil er stinke. Was er aber schön findet, denn sein Gestank rührt von den Kühen, die mit ihm auf dem Bauernhof seiner Eltern leben.


Aber die Reise macht Wunder: auf der Fahrt zurück nach Hause sitzt Ei nicht mehr allein oder neben der Katze - die rekelt sich zufrieden und schnurrend nach dem aufregenden Ausflug auf ihrem Sitz - Ei hat ein Mädchen kennengelernt, der er überhaupt nicht "stinkt". "Ey, Eierkopp biste etwa verliebt?" versuchen ihn die anderen ein andermal, ihn zu reizen. Geht aber vollkommen an Ei vorbei. Ob Ei sich tatsächlich in das Mädchen neben ihm verliebt hat, verrät der Autor nicht, aber die Illustratorin tut's! Die gegenseitige Blicke sagen alles!


Zusammen wieder glücklich zu Hause angekommen, erinnern sich alle an einen wundersamen Ausflug. "Das Meer macht alles neu. Es tut immer, was getan werden muss" fasst der Hinkekater weise zusammen, als die Katze ihm alles erzählt hat.


Ein poetisches, versöhnliches Buch, das außer von der Geschichte Gmehlings von den leichten bis schwebenden, in Aquarell gemalten Illustrationen von Isabel Pin lebt.


Es wird eines dieser Kinderbücher sein und werden, die die Kinder immer wieder vorgelesen haben wollen.

 

Siehe auch meinen Blog-Beitrag zum preisgekrönten "Freibad": https://bit.ly/3owMi7T

 
 

Weblinks:

 

Wenn Du willst, kannst Du mir gerne Deinen Kommentar schicken, und zwar an diese Mail-Adresse: blog.guenny@mercadodelibros.info - Ich freue mich über jede Reaktion.

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