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AutorenbildGuenter G. Rodewald

»Leben will ich, leben, leben«


Fischerhude

Am 14. November des vergangenen Jahres hätte Cato Bontjes van Beek ihren 100. Geburtstag gefeiert. Am 5. August 1943 jedoch wurde die in Bremen geborene und in Fischerhude aufgewachsene Cato als NS-Widerstandkämpferin in Berlin-Plötzensee hingerichtet.


„Leben will ich, leben, leben“ schrieb Cato in einem Brief an ihre Mutter aus dem Gefängnis Berlin-Plötzensee, als sie bereits zum Tode verurteilt war.


„Leben will ich, leben, leben“ trägt ebenfalls die musikalisch-literarische Würdigung der Widerstandskämpferin, die am 14. November 2021 um 20 Uhr im Bremer Dom aufgeführt werden wird. In dem von Helge Burggrabe konzipierten Konzertprogramm, das vor einem Jahr als Konzertfilm aufgenommen wurde, werden die berührenden Original-Texte der Cato von Julia Jentsch gelesen, die bereits Sophie Scholl im preisgekrönten Kinofilm Sophie Scholl – Die letzten Tage spielte.


Christoph Jöde, Schauspieler am Hamburger Schauspielhaus, interpretiert die männlichen Rollen und als Erzähler führt der Sprecher Lorenz Meyboden durch den Abend. Die Texte betten sich ein in ausdrucksstarke, abwechslungsreiche Vokalmusik, die vom renommierten Vokalensemble SJAELLA aus Leipzig gesungen wird.


Dabei sind vom Komponisten Helge Burggrabe neu vertonte Cato-Texte ebenso zu hören wie Musik, die Cato viel bedeutete, von Johann Sebastian Bach bis zu Schlagern aus den 1930iger Jahren wie „Bei Mir Bistu Shein“.

Das Haus der Familie in Fischerhude

Cato Bontjes van Beek wuchs in einer Künstlerfamilie in Fischerhude bei Bremen auf und entwickelte schon früh ein erstaunliches Interesse an Sprache, fremden Kulturen und fernöstlicher Philosophie. In Berlin entwarf und verteilte sie für die Widerstandsgruppe Rote Kapelle-Flugblätter – und wurde verhaftet.


Ihre Briefe aus der fast zehnmonatigen Haft zählen zu den eindrucksvollsten Zeugnissen einer politischen Gefangenen während der NS-Zeit. Daher bleibt Cato mit ihrem aktiven und geistigen Widerstand ein zeitloses Vorbild für Mut und Entschlossenheit im Kampf gegen Unterdrückung und Unfreiheit.


Hermann Vinke, guter Freund der Familie, hat verschiedene Bücher über das Leben und Schicksal der Cato Bontjes von Beek geschrieben. Er ist ebenfalls Autor der Langen Nacht vom 14. November 2020 in einer fast dreistündigen Produktion von Deutschlandfunk Kultur (siehe Weblinks).


 

Weblinks:

 

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